Sticken leichtgemacht

Sticken leichtgemacht, mit diesen Tricks schaffst du den Einstieg

Wer eine neue Sportart, ein neues Handwerk oder ein anderes neues Hobby testet, der beginnt in der Regel bei null und macht zu Beginn meist viele Anfängerfehler. Diese können die Anschaffung des Equipments betreffen oder die ersten Schritte im fremden Terrain. Frust und Ärger sind vorprogrammiert. Um diese Erfahrung künftigen Anhängern des Stickens zu ersparen, gibt es in diesem Beitrag die besten Tipps, wie der Einstieg ins manuelle Sticken besonders einfach funktionieren kann. Die besten Sticktipps für die Nähmaschine bleiben hier außen vor.

Sticken leichtgemacht
Abbildung 1: Wer das Sticken erlernen will, braucht für den Anfang nicht viel Equipment. Garn und Nadel sind wichtig, um Motive auf den Stoff zu bringen. Der Rahmen hält den Stoff fest. Letzterer sollte aus Baumwolle oder Leinen sein.

Material und Werkzeug – das sind die Basics

In puncto Material kann das Equipment beim Sticken recht übersichtlich bleiben: Rahmen, Stoff, Garn und Nadel sind nötig, um mit dem Sticken zu beginnen. Um sich im Angebotsdschungel der verschiedenen Produkte gut zurechtzufinden, gelten diese Faustregeln:

Rahmen: Auf den ersten Blick unterscheiden sich Stickrahmen vor allem in ihrem Umfang. Sicherlich sollte die Größe des Stickrahmens dem Stickwerk angepasst sein. Wirklich entscheidend bei der Wahl eines guten Stickrahmens sind jedoch andere Details. Die Schliesse beispielsweise entscheidet maßgeblich über die Qualität des Rahmens. Eine gute Schliesse ist aus dickem Metall, das sich nicht verbiegen lässt, hat abgerundete Kanten und lässt sich fest verschrauben. Beim Holz schwören die meisten Stickprofis auf Buchenholz. Unabhängig von der Holzart sollte dieses vor allem splitterfrei und glatt sein. Hartholz hat den entscheidenden Vorteil, dass die Rahmen eine besonders gute Passform haben. Passen innerer und äußerer Ring gut zusammen, lässt sich der Stoff gut spannen – das erleichtert das Sticken ungemein.

Nadel: Eine stumpfe Nadel ist für Stick-Anfänger die beste Wahl. Sie lässt sich nicht nur leicht führen, so dass die typischen Muster entstehen können, sondern verhindert auch, dass bereits gefertigte Stiche wieder durchpiekst werden. Stumpfe Nadeln sind gut geeignet für diese Sticktechniken: Bargello, Gobelin und Kreuzstich. Um Oberflächen zu besticken, sind hingegen spitze Nadeln die bessere Wahl. Das Nadelöhr sollte in jedem Fall zur Fadenstärke passen. So ist für das Sticken mit einem 6-fädigen Garn ein größeres Nadelöhr notwendig als für 1-fädiges Garn.

Garn: Stickgarn aus Baumwolle ist die beste Wahl; am besten wählen Anfänger 4-fädiges oder 6-fädiges Perlgarn oder Baumwollgarn. Mehrfädiges Garn hat vor allem den Vorteil, dass es sich teilen lässt. So lassen sich verschiedene Garnstärken kreieren. Wer ein bisschen Übung hat, kann auf 2- bis 3-fädiges Garn setzen. Diese Variante lässt sich nahezu universal einsetzen. Wichtig ist, gerade bei der Garnauswahl nicht zu sparen. Billiggarn ist gut geeignet für manuelle Knüpfarbeiten, wie etwa zum Anfertigen von Freundschaftsbändern. Gutes Stickgarn kostet jedoch etwa einen Euro pro Strang. Um zu vermeiden, dass sich Garn in Massen und in verschiedenen Farben türmt, hilft es, unterschiedliche Farbgarne je nach Projekt auszuwählen.

Stoff: Typische Anfängerstoffe, um mit dem Sticken zu beginnen, sind Baumwolle und Leinen. Leinen hat eine gröbere Struktur als Baumwolle. Im Regal der Baumwollstoffe kann es einfarbiger Quilt- oder Patchworkstoff sein, der gut für Stick-Anfänger geeignet ist. Auch Laken und Handtücher sind prima Testobjekte für den Anfang. Grundsätzlich gilt: Je feiner der Stoff, desto feiner wird auch das Stickergebnis. Je dicker der Stoff ist, desto dicker sollte auch der Faden sein. Für die Füllstickerei und für Linien sind alle Stoffarten geeignet. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Wer mit der Regelmäßigkeit von kleinen Kreuzstichen beginnen möchte, braucht eine ebenso regelmäßige Stoffvorlage. Hier sind Zählstoffe die beste Wahl. Für Anfänger definitiv zu schwierig sind Samt, Fleece, Kord, Jersey, Satin und andere transparente Stoffe.

Sticken leichtgemacht
Abbildung 2: Eine farbige Vorlage bietet selbst Stickanfängern die Möglichkeit, schnell kreative und ansehnliche Erfolge zu erzielen. Auch darauf können die gängigsten Sticharten gut eingeübt werden.

Direkt beim ersten Versuch können schöne Muster entstehen

Ausgestattet mit dem wichtigsten Equipment kann es nun ans erste Stickwerk gehen. Dazu können Anfänger Vorlagen nutzen. Diese bieten den Vorteil, dass sicherlich ein schönes Resultat entstehen wird – ganz ohne dass sich der Stickanfänger auf das Motiv konzentrieren muss. Bestickt werden farbige Vorlagen, die dann Stich für Stich zum Gesamtwerk werden. Getestet werden können dabei unterschiedliche Stichvarianten.

Die Alternative ist ein rein weißer Stickstoff, der in den Stickrahmen gespannt wird. Dieser dient in erster Linie zum Testen der verschiedenen Sticharten; ein Gesamtwerk wird bei diesen ersten Stichen kaum entstehen.

Stattdessen dient der rein weiße Stoff dazu, um diese vielfältigen Stichvarianten auszuprobieren: Mit dem Rückstich lässt sich schnell eine ordentliche, gerade Linie sticken. Der Stielstich macht diesen „Strich“ etwa dynamischer. Der Plattstich hilft dabei, eine vorskizzierte Fläche zu füllen. Der Margaritenstich und der Grätenstich sind die kreativere Variante, um Blütenblätter zu kreieren. Aus dem Knotenstich wird eine raffinierte Optik. Auch beim Rosenstich entstehen beinahe schon dreidimensional anmutende Stickwerke. Eine detaillierte Anleitung zu diesen gängigsten Sticharten sowie Tipps zum Buchstaben sticken lassen sich online nachlesen.

Abbildung 1: pixabay.com © katesib (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: pixabay.com © katesib (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: pixabay.com © monika1607 (CC0 Public Domain)

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