Leinen kann Wärme gut ableiten und jede Menge Feuchtigkeit aufnehmen, der Stoff ist luftdurchlässig und wirkt zudem sehr elegant. Daher ist es wohl kein Wunder, dass besonders an heißen Tagen, die Naturfaser als Kleidung oder Accessoires sehr beliebt ist. Wer selbst mit Leinen nähen möchte, muss einiges beachten. Und was das genau ist, wird hier verraten.
Vorbereitung: Kaufen, waschen, trocknen und bügeln
Damit man Leinen richtig gut nutzen kann, sollte man folgende Punkte beachten:
Leinen kaufen:
Beim Waschen verliert Leinen um die zehn Prozent an Volumen. Dies sollte stets beachtet werden, wenn man Leinenstoffe für die eigenen Nähprojekte kaufen möchte. Man sollte immer jeweils 15 Prozent zu der berechneten Menge Stoffe dazu kalkulieren.
Leinen waschen und trocknen
Leinen sollte in Wasser eingeweicht werden, dabei sollte die Wassertemperatur der Raumtemperatur gleich sein. Damit sich der Stoff richtig vollsaugen kann, ist es wichtig, dass dieser vollkommen mit Wasser bedeckt ist. Für zehn bis 15 Minuten sollte man Leinenstoffe einweichen, danach den Stoff vorsichtig zusammenlegen und aufgehängt trocknen lassen. Auf keinen Fall darf Leinen geschleudert werden.
Leinen bügeln
Nachdem der Stoff getrocknet ist, sollten die Leinenstoffe noch einmal zum Bügeln angefeuchtet werden. Der Stoff kann sehr viel Hitze aushalten, daher kann man das Bügeleisen ruhig ordentlich hoch einstellen. Manche Bügeleisen haben spezielle Leinenprogramme.
Das Nähen von Leinen
Damit man ein tolles Nähergebnis bekommt, ist es ratsam folgende Schritte umzusetzen.
Der Zuschnitt
Einfarbige Leinenstoffe kann man ohne Richtung zuschneiden. Es ist also überhaupt nicht wichtig, ob die unteren Kanten der Schnittteile nun nach unten oder nach oben zeigen. Bei Stoffteilen mit Mustern sollte allerdings eine klar erkennbare Richtung aufgelegt werden. Die unteren Kanten aller Teile sollten in die gleiche Richtung weisen.
Die Nahtlinien
Es ist zu empfehlen, dass man beim Übertrag der Nahtlinien das Kopierrädchen oder das Kopierpapier erstmal an einem Stoffrest austestet. Man sollte nur auf die linke Seite des Stoffes kopieren. Verarbeitet man helle Leinenstoffe, sollte man ausschließlich ein weißes Kopierpapier benutzen.
Präzises Nähen mit Leinen
Man sollte nur mit einer feinen Nadel feines Leinen nähen, dabei sollte die Nadelstärke zwischen 70 und 80 betragen. Näht man hingegen dickeres Leinen, kann man eine dickere Nadel der Stärke 90 verwenden. Außerdem sollte man immer mit Polyesternähgarn nähen. Um die Stichgröße zu entscheiden, sollte man sich an der Stoffdicke orientieren. Sehr feines Leinen ist mit kleinen Stichen von zwei Millimetern Stichlänge zu nähen. Grob gewebtes Material kann mit größeren Stichen von drei Millimetern Stichlänge genäht werden.
Kleidung und Wohnaccessoires
Leinenstoffe sind nicht nur hochwertig, sondern wirken ebenfalls sehr elegant. Leinenstoffe können ideal zu Kleidungsstücken oder auch zu Wohnaccessoires verarbeitet werden. Folgende Beispiele lassen sich mit Leinen hervorragend umsetzen:
- Sommerkleidung wie Leinenhosen oder Leinenkleider
- Leinenvorhänge
- Kissenbezüge
- Tischdecken
- Bettwäsche
Stoffe, die aus 100 Prozent Leinen bestehen, bieten eine Vielzahl an funktionalen und optischen Vorzügen. Er kann perfekt zur Herstellung von Wohnaccessoires und Sommerkleidung verwendet werden. Wer mit Leinen nähen möchte, sollte sich an die oben beschriebenen Schritte halten. Von der Stofflänge, das Waschen und Bügeln bis hin zum Nähen. Beim Nähen entscheiden schlussendlich die Struktur und die Dicke des Stoffes über das weitere Vorgehen. Somit ist es garantiert möglich, dass man am Ende ein wunderschönes selbst genähtes Ergebnis aus Leinen in den Händen hält.